Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

NGG ruft zur Gründung von Betriebsräten auf

Gewerkschaft NGG: „Jobs in der Lebensmittelindustrie relativ krisensicher“
15. Juli 2025
Foto (alle Rechte frei): NGG | Florian Göricke Foto (alle Rechte frei): NGG | Florian Göricke
Foto (alle Rechte frei): NGG | Florian Göricke Einmal „ixen“ in eigener Sache: Beschäftigte im Kreis Lüneburg sollen einen Betriebsrat gründen, wenn es noch keine Arbeitnehmervertretung gibt. Dazu hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen.

Viele der 4.650 Unternehmen im Kreis Lüneburg haben ein "Betriebsrats-Vakuum"

Einer sollte dem Chef immer sagen, was Sache ist: Im Landkreis Lüneburg arbeiten nach Angaben der Arbeitsagentur rund 73.690 Beschäftigte in rund 4.650 Betrieben. „Aber längst nicht alle haben in ihren Jobs eine starke Stimme gegenüber dem Chef: Viele der Beschäftigten im Kreis Lüneburg haben keine Arbeitnehmervertretung. Dabei ist jedes ‚Betriebsrats-Vakuum‘ eine vertane Chance“, sagt Steffen Lübbert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Denn gerade Betriebsräte seien gut für die Unternehmen: „Vom Ärger über die Arbeitszeit bis zum besseren Arbeitsschutz – ein Betriebsrat packt die heiklen Themen im Unternehmen an. Er kümmert sich darum, dass die Azubis vernünftig ausgebildet und anschließend übernommen werden. Und genauso um die Beschäftigten, denen die Arbeit über den Kopf wächst“, sagt Lübbert. Ein Betriebsrat sei das „Scharnier zwischen Belegschaft und Chefetage – ein Sprachrohr der Beschäftigten gegenüber dem Chef“, so der Geschäftsführer der NGG Lüneburg.
Die Situation vieler Beschäftigter sei durchaus kritisch: Viele Branchen im Kreis Lüneburg spürten bereits die aktuelle Wirtschaftskrise. Außerdem plane die neue Bundesregierung Änderungen für Arbeitsbedingungen. Dazu zähle etwa das Abrücken von der täglichen Höchstarbeitszeit, das Auswirkungen auf viele Betriebe im Kreis haben werde, so die NGG Lüneburg.
„Gerade deshalb ist es jetzt wichtig, dass es einen Betriebsrat gibt. Der macht das, was ein einzelner Beschäftigter nicht kann: Er setzt sich bei der Unternehmensleitung für die Interessen der gesamten Belegschaft ein. Und er kümmert sich auch um Einzelfälle – um individuelle Probleme von Beschäftigen“, sagt Steffen Lübbert. Ein Betriebsrat sei wichtig für den reibungslosen Ablauf und für das Klima im Unternehmen. Er mache gerade auch in Krisenzeiten „Jobs sicherer und besser“.
Die NGG appelliert daher an die Unternehmen im Kreis Lüneburg, in denen es noch keinen Betriebsrat gibt, jetzt eine Arbeitnehmervertretung zu gründen: „Ab fünf Beschäftigten kann und sollte es einen Betriebsrat geben. Je mehr Beschäftigte es gibt, desto mehr können sich auch im Betriebsrat engagieren“, sagt Lübbert.

Dort, wo es bereits einen Betriebsrat gebe, werde dieser im kommenden Jahr neu gewählt. Wer jetzt aber im Kreis Lüneburg einen Betriebsrat gründe, stelle damit schon heute die Weichen für die nächsten fünf Jahre: Denn neu gegründete Betriebsräte würden nicht bei den regulären Betriebsratswahlen im kommenden Jahr erneut zur Wahl stehen, sondern erst 2030. Von Hotels bis zur Ernährungswirtschaft – die NGG Lüneburg bietet für ihre Branchen eine „Starthilfe“ für die Gründung eines Betriebsrats an: region.lueneburg@ngg.net oder (04131) 421 46-0.